"Live"-Alben"

Ein Live-Album, das ist für mich fast schon so etwas ein Widerspruch in sich. Entweder ein Konzert, oder eine Platte, das war und ist für mich die Alternative. Eine Kreuzung ist problematisch. Natürlich zeigen Musiker auf der Bühne meist in epischer Länge, was sie können. Aber ist es das, was heutzutage noch interessant sein kann? Zumal die meisten Live-Alben in dem Sinne „gefälscht“ sind, dass sie im nachhinein bearbeitet wurden, dass Spuren „begradigt“, korrigiert, hinzugefügt oder rausgenommen wurden. Im stillen Kämmerlein sitzen und publikumsanimierten Eitelkeiten lauschen? Und die Musiker?: Die ganz billigen Reflexe abrufen und damit prahlen? Ich habe das schon seit vielen Jahren so empfunden. Die Konzentration auf den Song, das Stück, das ist in diesem Augenblick perdu und funktioniert vor allem direkt vor Ort in einer Halle. Aber aus meinen Boxen? Frischer sei's, direkter und spontaner, so höre ich manchmal. Auch sei das Gefühl einer Art von „Geschmacksgemeinschaft“ ausgeprägter, die "Stimmung" würde sich mitteilen. Für eine ganz bestimmte Art von Musik scheint das zu gelten. Aber es gibt ja inzwischen so viele verschiedene Arten. Manche Musiker scheinen sich auch darauf spezialisiert zu haben, ihr Material möglichst zu reproduzieren und weniger darauf, es zu interpretieren, was dann im stillen Kämmerlein Freude bereiten soll. Auch das leuchtet mir nicht ein und geht auch zu oft schief. 

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