Auf dem Weg zu letzten Songs

Was ich gerade höre: 

Eine musikalische Realität in seine Wirklichkeit einlehnen. Versatzstücke gebrauchen. Erkennungszeichen. Signale. Sie sich verfügbar machen. Tiefgründig sein und gleichzeitig unterhaltsam, jemand auf eine Reise in ein Abenteuer mitnehmen. Als Absprungrampe dafür Songs nehmen, die andere geschrieben haben und die teilweise Evergreens geworden sind. Zum Beispiel „Bye bye Love“ von den Everly Brothers oder „The Rose“, das mit Bette Middler einst bekannt geworden ist. Irit Dekel und Eldado Zitrin haben ihr Album „Last of Songs“ bisher nur als Download herausgegeben. Sie bieten zwölf Songs und meinen dazu: „Sie müssen sich lediglich den richtigen heraus suchen, mit dem nächsten nämlich begibt sich die Weltreise schon wieder auf gänzlich anderer Route hinaus aus der schnöden Wirklichkeit. „Wir glauben ja fest daran“, sagt Eldad Zitrin, „dass man auf all diese irgendwie magischen Orte an einem einzigen Platz in dieser Welt treffen kann: in Jerusalem“. Dort leben der Multiinstrumentalist, Songwriter und Arrangeur und die Sängerin, dort entstand auch der Songzyklus „Last of Songs“. Der Hörer gleitet mit ihnen zusammen durch eine musikalische Reise, in der Akkordeon genauso wie die Geige oder allerlei Flöten aufblitzen. Es ist ein persönliches Gemisch, das eine gewisse Nähe zu dem, was viele als Jazz bezeichnen, nicht verleugnet, diesen Rahmen aber immer wieder überschreitet. „Im Grunde“ sagt Eldad Zitrin, „könnte man noch viel weiter denken. Stell' dir einfach einen Jazzclub in Persien oder eine Oriental Vibe Outdoor Show im Central Park New Yorks vor“. Morgenländischer Muezzin trifft auf die Erotik des Tangos und den Pop mit dem jüdischen Martyrium aus Jahrtausenden, bis das Ganze am Ende auch noch zur Titel-Melodie des nächsten James-Bond-Blockbusters taugt.