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Beim Hören

Ich notiere beim Hören: Steely Dan geht immer noch in mich über, drückt mich aus, in fein artikulierten Tönen, in jenem blümerant zurück gelehnten Pessimismus, der damals in mir war und jetzt noch ist, völlig unzeitgemäß woanders herkommend, von dem auch her kommend, was damals als „cool“ oder "hip" galt und doch viel zeitloser war. Dieser Musik war es nicht wichtig, „Stars“ zu gebären. Nein, sie machte sie sich zunutze und fügte sie ein in ihr Konzept, in ihre Vision. Walter mag gestorben sein. Aber es ist schön und inspirierend, dass wir diese Musik noch auflegen können und sie nicht wie ein Zitat aus weit entfernten Zeiten klingt. Auch dafür strengten sich die beiden mächtig an. Diese Musik führte Überraschungen geheimnisvoll um ein Eck herum, war im Flow und entbot uns glitzernde musikalische Edelsteine. Auch heute noch, trotz zeitgeistiger Einordnung in das „Classic Rock“-Format! Wie sie sich entwickelt hat, diese Musik! Es war damals alles so sehr in Bewegung, dass wir alle sehnsüchtig auf das kommende Album von Steely Dan warteten. Ob Donald jemals so gesungen hat, wie man das heute als „gekonnt“ bezeichnen würde? Ob er bei „Deutschland sucht den Superstar“ eine Chance hätte?