Ich habe das Folgende aus Notizen zusammen geschustert, habe ein paar Korrekturen der Rechtschreibung angebracht und das Vorgefundene so stehen gelassen, wie ich es vorfand.
Es ist ein gängiges Muster, Diffamierungen gegen Kritiker zu verwenden. Klar, wer kritisiert, kann nur sauertöpfisch und verbittert sein: mit diesem Argument kann man sich ganz leicht anbiedern. Das leuchtet zu sehr ein. Ich freilich stehe nicht auf einer Bühne und liefere eine Show und verkaufe zu meiner vermeintlichen künstlerischen Potenz auch noch gleich meine Person mit. Meine Bühne ist die Zeitung und da liefere ich einen ganz genau definierten Ausschnitt. Ich werde auch bei weitem nicht so gut bezahlt wie diese Stars und Superstars. Vielleicht bin ich deshalb auch nicht ganz so bestechlich. Es gilt womöglich, auch aus der Haltung derjenigen zu schreiben die (bewusst) nicht auf ein bestimmtes Konzert gegangen sind, aber trotzdem an Popmusik interessiert sind. Dadurch entsteht so etwas wie Abstand. Es gilt, nicht nur die Vorurteile derjenigen zu bestätigen, die sowieso alles klasse finden, was der betreffende Künstler auf der Bühne liefert, die „Fans“ sind.
Live-Konzerte aber auch andere Auftritte funktionieren heutzutage sehr stark über das Image. Und zum Image gehört immer auch Persönliches oder so etwas wie beispielsweise Sex: All das, was sich gut verkauft, was „ankommt“. Man darf auch Glaubwürdigkeit hinterfragen, wenn gerade sie zur Masche wird. Bestimmte Künstler haben ein Image der Glaubwürdigkeit. Dies kontrastiert manchmal herb mit gewissen Dingen, die von gewissen „Stars“ gerne als Habitus gepflegt werden und in der Öffentlichkeit nicht gar so stark aufgeblendet sind (große Villen und Sportwagen, Schlösser als persönliches Eigentum und anderes Upperclass-Gehabe, rüder Umgangston mit „Untergebenen“ wie Roadies, Stagehands usw). Dies wird man, so weit beobachtet, benennen dürfen, ohne sich selbst aufs hohe moralische Ross zu schwingen... Ich fühle mich nicht von Profit- und Verkaufsinteressen geleitet, auch wenn ich sozusagen mitten in ihnen stehe. Ich darf mir den Luxus eines eigenen Geschmacks leisten und ich bin stolz darauf, dass mir ein Forum dafür geboten wird...
Mein Job könnte es sein, mich einzulassen auf verschiedene Musik, auf verschiedene Arten des Ausdrucks, auf verschiedene Perspektiven und Motive, auf unterschiedliche Wege, Musik in einer Show zu machen. Mein Job, ist es auch, zu entlarven, und zu hinterfragen....
Originalität, kreativer Output, Intensität, und die handwerklichen Mittel dafür, Aussage, mitteilen....., ach ja, es gilt nicht nur begeistert zu sein, sondern auch zu wissen wieso, - und das dann auch formulieren zu können, damit umgehen zu können, einen Text daraus zu machen, den man durchliest und kein Gutachten, in dem ich qua Amt attestiere.....pointieren und auf den Punkt bringen, weil in dieser Gesellschaft scheinbar nur noch das verstanden wird.... übrigens: Differenzierung ist ein schwieriges Geschäft.
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