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Samtene Erde

Sie hat sich auf vielerlei Kanälen bewiesen, wurde weit über die Region hinaus bekannt und prominent. Sie trat unter anderem mit Helmuth Hattler und mit der SWR Bigband auf, sie coachte bei RTL die „Superstars“ und wirbelte überall herum. Langsam aber sicher scheint sie sich in das Fusion-Umfeld und die Jazzgemeinde begeben zu haben, so kommt es einem vor. Doch Fola Dada kann ihr Fach, kein Zweifel. Sie experimentiert und probiert aus. Sie holt sich offenbar überall das ab, was sie für sich brauchen kann. Es lohnt sich einfach, ihr zuzuhören. Tolle Stimme, gewiss. Aber das haben andere auch. Sie aber scheint einem etwas melodisch einflüstern zu wollen, sie phrasiert mühelos, braucht offenbar nichts vorzuzeigen, alles scheint bei ihr relativ lässig integriert. Aus der eigenen Entfernung haben wir sie nach und nach verfolgt, haben ihre Entwicklung mit Sympathie begleitet. Aber wieso macht das nicht eine größere Gruppe von Leuten? Wieso ist sie als Sängerin nicht plötzlich hip? Hier in der Region Stuttgart kommt ihr jedenfalls so etwas wie Hochachtung entgegen. Meist von gestandenen Musikern, Leuten, die etwas von davon verstehen, die sich auf Gesang einlassen können.

 

Jetzt veröffentlicht sie ihr neues Album „Earth“. Warme, Samtene Klänge umschmeicheln ihre Stimme. Die Begleitband habe sich im Club Bix gefunden, so heißt es. Dies ist ein Jazzclub inmitten der Stadt, der sich zum Inkubationszentrum für Musiker aller Herkunft entwickelt hat. Diese Musiker bereiten ihr jedenfalls eine sehr passende und anschmiegsame musikalische Umgebung, die einen bleibenden Eindruck vermitteln kann. Das alles schleicht sich ins Bewusstsein, um sich dort festzuhaken und vielleicht in Träumen aller Art wieder aufzutauchen. Die weichen Klänge, das im besten Sinne gefühlige Spiel, der „innere“ Groove.... Da mag es sich auch lohnen, den Tonträger in bestmöglicher Qualität zu erwerben. Eine weiche Kontrolle über die musikalischen Vorgänge liegt über dem Album, eine Lässigkeit, die nichts mehr beweisen muss. Da träufelt sich „any questions one answer – love“ als zweiter Titel ins Bewusstsein, getragen von fließenden Klängen eines E-Pianos Auf diese Art würde man ihr die Botschaft des Songs abnehmen. Auf diese Art geht es weiter auf diesem Album: Sanft und samten übernimmt der Hörer, nimmt auf und entdeckt den Widerhall in sich.