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Box the Box

Wer sagt denn da, das mit Hifi sei am Ende? Auch ich habe mal klein angefangen und erinnere mich: Was für ein „ärmlicher“ Anfang war denn das? Ich war froh, überhaupt Sound über zwei Boxen stereo hören zu können. Dabei war ich überzeugt, dass dies Equipment Marke Eigenbau (von einem Bekannten realisiert!) so schlecht nicht war (was ich bis heute denke...)……. Man hörte darauf nahezu alles ab, entwickelte eigene Maßstäbe, passte sich den Gegebenheiten an und maß ihm eine persönliche Wichtigkeit zu. Mit der Zeit und über Umzüge hinweg wurde man dann doch anspruchsvoller. Eines Tages war man auch bei einem damaligen Kollegen eingeladen, der über eine Hifi-Anlage hörte, die wohl im hohen fünfstelligen Bereich gekostet hatte und der unbedingt mein „Urteil“ über seinen Fetisch hören wollte, auf den er doch so stolz war. Natürlich war dieser Mensch schon damals (Exklusiv!!) auch ein Vinyl-Fanatiker, was ich mir in dieser Form niemals hätte leisten können. Man legte sich in meinem Fall dann aber doch „richtige“ Boxen zu (was damals noch leicht möglich war), die besonders in Bezug auf Lautstärke besser waren und einem neue Möglichkeiten eröffneten. Auch das Hören bei einem Verwandten in der Schweiz zeigte mir auf, was möglich ist. Ich hätte tagelang diesem Sound zuhören können, mochte klassische Musik auf diesem Weg ganz besonders und hing deshalb lange bei ihm herum.
Alleine schon aus beruflichen Gründen sah man sich dann in der Lage, über eine neue, bessere Anlage hören zu sollen. Dem eine große Priorität einzuräumen, lag ja auf der Hand. Es war ein Ziel, auf das man damals sparte und das man dann auch realisierte. Die Rock- und Popmusik war damals in einer Phase, in der sie stark von den Möglichkeiten des Studios und der Technik bestimmt schien. Für mich taten sich (last but not least dadurch!) immer eindrucksvollere und komplexere digitale Räume auf, was natürlich in der Wohnstube in einer adäquaten Qualität reproduziert sein sollte. So etwas hörte ich in Vertretung oder ganz „authentisch“ mit den Ohren eines „Liebhabers“ in stiller Konzentration. Oder wollte ich den Sound eines Jedermann mithören (für den Gebrauch, für’s Nebenher hören)? Dieses „Umschalten“ von Perspektiven verlangte ich von mir als Journalist. Ich war flexibel, - das immerhin. Mal wieder spürte ich in mir: beides. Integrieren. Vereinen. Ich hörte natürlich immer über das bestmögliche Equipment. Man wollte die Fülle, man wollte alles, was ging…. Im Augenblick kann ich nur hoffen, das nichts von dem Digitalen kaputt geht und sich nicht seltsame Komplikationen auftun. Mir wird aber klar, dass es für mich um das Hören in bestmöglicher Qualität geht, nicht um diese reduzierte Form des Streaming. Es verlangt mich nicht danach. Herab transformierte Klangwelten? Das nicht.