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Stars without faith

Ich habe das in Interviews oft erlebt: gewisse „Stars“ glauben irgendwann an den Mythos, den das Showgeschäft rund um sie erschuf. Auch die Sphäre der Politik scheint dem zu folgen. Sie glauben, sie seien die Besten, die Kreativität selbst, die Erleuchteten, die den „Normalen“ weit enthoben seien. Sie lassen gerne mal auf sich warten, lange, länger, sie folgen ihren „göttlichen“ Eingebungen und schenken ihre Gegenwart, wann es ihnen beliebt und oft nicht, wann es ausgemacht oder angekündigt war.….. Ihre komplette Umwelt der Speichellecker aus der Entourage und den Medien versichert ihnen „ihre Größe“ jeden Tag und immerzu. Sie geben sich als die Auserwählten, für die andere Maßstäbe gelten als für Leute wie etwa ihr „Publikum“ (das es zu bearbeiten gilt) aus dem „Fußvolk“. Die Menschen glauben ihnen das, weil es oft genug und als einzige Wahrheit dargestellt wurde, weil es in den Medien planmäßig als „Image“ aufgebaut wurde. Und dann wiederholen diese Stars diese Lüge ganz selbstverständlich in Bezug auf sich selbst: „Selbstlüge to go“. Bei Popstars kommt hinzu: das Publikum kommt oft in breiten Massen und scheut keine Kosten, um sie live zu „erleben“, von ihrer Gegenwart ergriffen zu sein, sie zu bewundern, sie anzubeten in einem quasi-religiösen Sinne. Auch so etwas mag den seltsam verfremdeten Glauben an sich selbst deutlich zu heben. Seht her, ich bin eine Messias-Gestalt! Ich erlöse euch und zeige euch den Weg! So etwas gab es in Deutschland schon einmal. Eigentlich, so vermute ich nur, müsste man hier skeptischer sein!