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Glanztaten?

Ach ja, wie Ozzy Osbourne damals beim Treffen mit der Plattenfirma im Stechschritt über den Tisch marschierte, wie er seine Eier in ein Glas baumeln ließ und dann hinein urinierte: Frühe Glanztaten der Rockmusik, so wird geraunt. Der traut sich was. Der war durch das viele Geld legitimiert, das Black Sabbath damals verdienten und um das sie damals offenbar beschissen wurden, - wie geraunt wird. Dass man vom Managment betrogen wurde, scheint damals zum guten Ton gehört haben. Damals. Es war halt obligatorisch, ein abgründiges Grinsen. Eine Verehrung – wenn’s geht, in der Freizeit. Bewunderung dafür, wie es solchen Leuten möglich war, schon mal alles voll zu kotzen und trotzdem heftig hofiert zu werden, fähig zu sein, auch im hohen Alter den typischen Geruch von Schweiß und Bier, die Atmosphäre des Bösen und Düsteren noch einmal herauf zu beschwören. Was für tolle Schnurren boten diese in Schwarz gekleideten Jungs! Nun ja, da stanken Typen wie Townes van Zandt und seine leisen Lieder dagegen ab. Der ließ sich eines Tages aus einem Fenster fallen, - aus Verzweiflung, so wird kolportiert.

 

Man ließ bei Black Sabbath schon mal ein Kreuz um den Hals baumeln, dachte sich aber nicht viel dabei. Dafür konnte Ozzy saufen ohne Ende. Toll! Es sind womöglich noch ein paar andere Drogen hinzu gekommen, was ihn beinahe total ruinierte und sogar als Trunkenbold ins Taumeln brachte. Doch der tapfere Held des Musik-Metalls hat überlebt, ein bisschen auch wie Lemmy Kilmister, der ähnlich lange durchgehalten hat und seine öffentliche Rolle auch hingebungsvoll inszeniert hat. Osbourne hat aus einem Leben gar eine Reality-Show gemacht und hat bei einer Reunion-Tournee mitgewirkt, die die alten Mythen trotz eines fehlenden Gründungsmitglieds noch einmal beschworen hat.