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Der Leisespieler

Das leise Ausformulieren können. Mit Understatement und Spannungsbögen arbeiten. Da ist nirgendwo Imponiergehabe. Das geht mir ein, ohne sich anzubiedern. Man hat den Eindruck: das hat er besonders bei seinen eigenen Solo-Produktionen nicht mehr nötig. Der Gitarrist Dominic Miller hat viele lange Jahre bei Sting gespielt. Live und im Studio. Akustisch und elektrisch. Mit und ohne Sohn. Davor bei tausend Studioproduktionen mitgemacht. Unter anderem Phil Collins. Paul Young. Bryan Adams. Peter Gabriel. Luciano Pavarotti und viele andere. Dominic Miller ist Halb-Argentinier. In Buenos Aires geboren. Dort die ersten zehn Jahre seines Lebens zugebracht. Dann hinaus in die Welt. Er schöpft musikalisch mit seiner Nylon-Gitarre aus Jazz, Folklore, Rock und Pop. Miller vereint auch solistisch das Leichte mit dem Schweren. Darin ist er souverän. Virtuos. Wenn er in seinem Sound sehr leicht ist, geht das bei ihm nie in Geplätscher über. Wunderbar. Man hört ihm zu. Unwillkürlich. Wie macht er das? Kein Zweifel, das versteht er. Nicht nur darin ist er spitze. Ich höre jetzt „Fourth Wall“, habe auch noch einige andere Produktionen von ihm. Seine Begleiter sind genauso selbstlos wie er selbst. Spitzenkönner. Stellen sich in den Dienst der Sache. Das beruhigt positiv. Das lädt auf. Das schwebt in mir. Das entfaltet sich.