· 

Glamour Profession

Mir fällt in letzter Zeit immer mehr auf, dass es zunehmend viele „Tribute to...-Shows“ gibt. Natürlich Elvis, das gab es neben den Pink Floyd-Tributes schon immer. Jetzt aber auch ein Tina Turner-Musical, AC/DC, Whitney Houston oder Abba: Ob da nicht auch die Sehnsucht nach den großen Stars, den gerationenübergreifend Begeisternden Figuren ganz vorne, die Suche nach dem großen Glamour un dem Außergewöhnlichen im Gewöhnlichen Dahinter steckt? Leute, die die Architektur der modernen Rockmusik mit geprägt haben, die den Gang der Dinge beeinflusst und die Massen bewegt haben? Schon die in diesem Zusammenhang eingepflegten Cover-Songs nahmen etwas davon mit, mit Interpreten, die wegen ihrer chamäleonhaften Kopierfähigkeit gelobt wurden, die in eine vorgegebene und jedem bekannte Rolle hinein schlüpfen konnten, die ihrer Huldigung „professionellen“ Ausdruck verleihen und unserem Bedürfnis, an einer Figur empor schauen zu wollen, etwas Spezielles geben können. Es gilt, das „Legendäre“ und das „Erfolgreiche“ zu beweihräuchern, das Tragische noch einmal zu bedauern, eine Wirklichkeit zusammen zu schauen. Jenseits des Atlantiks wird man dann gerne mal in die „Hall of Fame“ aufgenommen, was dann nicht nur von Feuilleton-Strategen beklatscht wird.