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Aber Abba

Ich nehme wahr, dass im kommenden Frühjahr Avatare der Popgruppe Abba auf einer eigens dafür erstellten Bühne auftreten sollen. Hinzu kommt, dass das „neue“ Abba-Album „Voyage“ hierzulande extrem erfolgreich ist. Ob ich mich ekeln soll, ob ich so etwas erstaunlich finde, befremdlich oder merkwürdig? Ein illuminierter Mythos, ein altersloses Gesäusel aus dem Off, ob das etwas über die Popwelt aussagt (In der Filmwelt wird schon lange mit animierten Figuren gearbeitet..)? Ob sie ganz besonders weit vorne ist, - oder einfach nur dekadent? Nun ja, man hatte zuvor schon etwas von anderen Künstlern mitgekriegt, die offenbar ähnliches geplant hatten. Aber so richtig zur Ausführung scheint es nicht gekommen zu sein. Nun aber, das Abba-Ding, das den Mythos dieser eigentlich ziemlich belanglosen Trällergruppe noch einmal inszeniert, um posthum noch einmal Kohle zu schürfen? Im Rückblick scheint das Ding viel größer zu sein, als damals, - trotz aller Erfolge. Es scheint die Träller- Hook- und Ohrwurmqualität zu zählen, - nichts anderes. Sie wurden und werden zu Göttern erklärt. Es scheint dies ein weiterer Schritt in der Auflösung der Grenze zwischen Doppelgänger und Originalen. Doch die Originale scheinen nicht gar so wichtig zu sein, der merkantile Effekt, das Aufblasen eines Konsummythos umso mehr. „Forever young“, das scheint das Versprechen hinter dem seltsamen Projekt. Da ist kein Altern und keine Sterblichkeit, - wie im „richtigen“ Leben – sondern die ewig gleiche Performance von künstlich virtuellen Wesen, - wobei das in Zukunft ja noch besser werden muss! Hologramm – nun ja! Vielleicht gibt es ja bald leistungsfähigere Roboter, die einen Popmythos einigermaßen „echt“ darstellen, präzise abgekupfert, übertragen und in Szene gesetzt. Das alte Zeug noch einmal raus holen und die Musikclownerien noch einmal auf Überlebensgröße aufblasen, - das ganze Musikbus macht da mit!