Der Medienkonzern SONY soll wieder Vinylschallplatten pressen, meldet DIE ZEIT. Nun ja. Es häuften sich ja die Meldungen, dass es sich wieder lohnen würde. Denn die alten Protestler sind ja inzwischen in dem Status, in dem offenbar Geld für sie keine Rolle spielt. Natürlich wurde das schon lange als geldwerte Spezialität angeboten, das Teil für „den besonderen Geschmack“, versehen mit einer Aura des warmen Klangs und einer großzügigen Grafikgestaltung. Es schien etwas zu sein für ältere Genießer, die es sich leisten können und sich gerne mal erinnern. Fette Gewinnspannen und Zuwachsraten scheinen dadurch gesichert. Schwere Spezialpressungen sind sehr angesagt, heißt es. Das war schon früher so. Das hat nicht jeder. Das scheint exklusiv wie goldene Felgen. Der eine lässt sich sein Auto tunen, der nächste fährt Harley und gewisse „Liebhaber“ kaufen „im Alter“ halt Vinyl. Erst war das nur etwas für winzig kleine Labels, jetzt sogar für SONY. Das Gefühl für Jugend braucht gerade in den späten Jahren Auslöser. Das ist auch im Konzertbusiness so. Wie war das noch damals? Nick Hornby hat einen Roman daraus gemacht. So etwas kann man aber auch zum Geschäft machen. Es war ein Abenteuer, die großen Grafiken auf und in den Platten verhießen neue Welten, eröffneten Horizonte. Ob jemand dadurch Probleme mit der digitalen Wirklichkeit überwinden kann? Es gilt, Gefühle und Stimmungen zu vermarkten, gut abgehangene Leidenschaften. Diejenigen der hochberühmten Musiker, die anfangs strikt dagegen waren und sogar Prozesse führten, sind heute unter den energischsten Befürworter und Promotoren des digitalen Tonträgers, die ganz ganz vorne dran sind. Gleichzeitig scheint es ein Sport unter ihnen, den Wohlsituierten und finanziell gut Abgepolsterten, zu sein, die miese Qualität von MP3s zu beklagen. Haha, ein Grinsen mag da einem übers Gesicht huschen. Selbstverständlich geht es nicht um Geld und Urheberrechte! Wer wird denn dahin denken? Nicht so negativ sein!
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