Die Egozentrik der sogenannten Künstler scheint sehr ausgeprägt und folgt insofern dem Modell des Neoliberalismus: Jeder für sich, alle gegen einen. Bei Konzerten ist es manchmal erschreckend. wie wenig lokale Musiker für das Schaffensresultat des jeweils anderen Interesse zeigen, wie sie die Zeitgeistsurfer kalt zu lassen scheinen. Wie wenige von ihnen dabei sind, anwesend sind. Wobei die hohen Eintrittspreise durchaus auch dazu beitragen dürften. Wer soll sich da noch informieren können? Diese lokalen Musiker scheinen viel zu sehr mit sich selbst und den Erfordernissen an ihre Person beschäftigt. Auch bei den elektronisch gespeicherten Medien scheint es sich so zu verhalten: Interesse für den anderen ist nicht vorhanden. Alle produzieren nebeneinander her. Niemand interessiert sich für den anderen. Oder doch? Gelegentlich, ein bisschen? Alle tun sie so, als seien sie voll informiert und würden über eine Art Geheimsprache der gegenseitigen Kommunikation verfügen. Dabei bohren sie alle in irgendeiner Nische dicke Bretter oder weniger dicke...... Hauptsache der Bauch ist voll und das Konto irgendwie befüllt. Respekt? Ja, solange es nichts kostet. Alles gilt, alles geht, ist möglich. Immer noch. Selbst in harten Zeiten. Das geheiligte Ego wird angezapft in optimierten Verhältnissen. Sich selbst finden, zwischen Feng Shui und Sushi, das ist immer noch ein bisschen anstrebenswert. Möglichst einen Werbeclip für einen Multi absondern, das wär's. Weil der so gut zahlt. Werben, egal für was. Die Herren in den beschlipsten Anzügen klatschen wohlgefällig Beifall: „Könnte passen“. Den Klang für die Hofnarren liefern, auf Bestellung. Ob das die niederste Kaste ist? Das Allerletzte? Sie sind ja bloß Handwerker. Es geht da sicher noch mehr.
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