"Nachhaltigkeit" beim musikalischen Start

Natürlich sollte man als Musiker sein Talent an verschiedenen „Projekten“ spiegeln, es ausprobieren. Selbstverständlich gibt es - besonders für „Profis“ - wirtschaftliche Zwänge, die einen ans Geldverdienen an scheinbar Naheliegendes denken lassen. Natürlich gibt es Entwicklungen bei Menschen, die einen selbst betreffen, aber auch eine Zusammenarbeit mit anderen erschweren. Dinge und Menschen, die einen beeinflussen. Es geht um Hingabe und Leidenschaft. Das „Menschliche“, klar. Auch gehören dazu „Manager“, die einem einreden, dass man selbst aus einem bestimmten Projekt aussteigen und am besten in ein anderes einsteigen solle. Das sollen dann manche im kommerziellen Sinne etwas weiter „entwickelten“ Musiker sein, die es "gut mit einem meinen", und die Mitarbeit an ihrem (vermeintlich wirtschaftlich gut laufenden) Projekt anbieten.

Trotz all dieser Beweggründe sollte auch ein beginnender Musiker nicht aus den Augen lassen, dass seine CD, sein „Produkt“, seine Leistung im günstigsten Falle neben der eines etablierten, einer „Marke“, aus seinem eigenen medialen Geschäftsfeld liegt, dass sie damit direkt konkurriert. Er sollte sich klar machen, dass dies oft eiskalt kalkulierte und über die Medien penetrierte Marketingprodukte sind, die gelegentlich schon über viele Jahre hinweg funktioniert haben, die längst Geld eingebracht haben: den Medienkonzernen und den „Künstlern“ selbst. Er sollte berücksichtigen, dass er möglichst nach und nach selbst eine „Marke“ prägen sollte, eine öffentlich erkennbare Identität, die im günstigsten Falle auch über längere Zeiträume hinweg für etwas stehen sollte. Dies muss nicht zwingend in einen "Kult" ausarten, sondern sollte "nur" ihr Ziel finden. Ich habe immer wieder erlebt, dass es hoffungsvolle Projekte gab, die aber, kaum dass sie einen gewissen regionalen Bekanntheitsgrad erreicht hatten, wieder in der Versenkung verschwanden. So funktioniert diese "Kunstrichtung" und dieser Wirtschaftszweig nicht, trotz aller Zeitgeist- und Youtube-Kurzfristigkeiten. Das Schwierige ist, dass in diesem Felde die Kurz- und Langfristigkeiten sich überlagern, dass es allzu oft gilt, aus etwas Kurzfristigem etwas Mittelfristiges und dann in der Folge auch etwas Langfristiges zu machen. Etwas, das auch in eine weitere Zukunft trägt. Etwas, das so etwas wie Nachhaltigkeit verspricht. 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0