Lemmy ist abgegangen

Lemmy Kilmister ist gestorben. So kurz mal eben. In der Weihnachtszeit. Die gefühlt tausendste Tournee seiner Band Motörhead hatte eben angefangen. Zwei Tage zuvor hatte er von seinem Krebs erfahren. Da hat es ihn sogleich dahingerafft. So, wie viele andere schon. Er war immer da. Nun ist er immerda. Auch er wurde nicht verschont. Der große Rock'n Roll-Wilde. Der unbändige Trinker. Der Waffen- und Militaria-Verrückte. Das hochverehrte Urvieh und Original. Der frei und geradeaus Sprechende. Der mit dem schrägen Humor. Der große Frauenherumkrieger. Ihn hat es erwischt. Die, die mit ihm das Leben feiern, verdrängen solche hässlichen Dinge wie den Tod. Dass es eines Tages zu Ende sein wird. Dass wir nicht mehr da sein werden. Dass wir erst mal endlich sind, egal, welche Ergebnisse die Hirnforschung und die Medizin zu Tage fördern. Welche Versprechungen sich davon ableiten. Das ewige Leben wird nur denen beschieden sein, die es sich leisten werden können. Sie werden auch zu anderen Planeten aufbrechen, wenn die Erde am Ende sein wird. Wenn sie sie endgültig ausgebeutet haben werden. Das alles kriegt Lemmy nicht mehr mit. Er wurde abberufen vom großen Poltergeist. Der Lauteste. Ikone. Säulenheiliger. Wunschbild. Marke. Trademark des Rock. Imageträger. Seit 2000 hatte er Diabetes. Ich habe ihn jüngst in einem Porträt von Jimi Hendrix gesehen. Da hat er kluge Dinge gesagt. Er kannte Hendrix ja aus nächster Nähe, war Roadie für ihn gewesen. Jetzt Nachrufe. Danach wird er von den meisten vergessen sein.....

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