Einsamer Hirte

James Last ist tot. Er war ja auch zuletzt noch zusammen mit seinem Orchester als Methusalem seines Sounds aufgetreten und nicht wegzudenken aus dieser Realität. Auch eine jener Figuren, die immer da waren und für einen Sound standen. Ihren Sound. In seinen besten Zeiten soll er 12 Scheiben pro Jahr herausgegeben haben. 80 Millionen Tonträger verkauft. Trotzdem bis zu seinem 70. Lebensjahr offenbar Schulden gehabt, weil ungünstig "angelegt".  Am Ende scheint er zu denen gehört zu haben, denen das alles scheisegal war, solange er nur seine Musik machen konnte. Er hat sich in das Leben einer ganzen Generation geschmuggelt, aus einer Zeit heraus, in der Rock, Jazz und Pop mit dem Easy Listening noch zusammengehörten. „Easy Listening“, das ist das Etikett, unter das ihn die Musikwelt von heute heraus bringt. Für eine lange Zeit war solches Etikett egal, er produzierte mit seinem Orchester diesen „Happy Sound“, den jedermann sofort erkannte. Er hat seine musikalische Identität im leichten, swingenden Sound gefunden. Und er war dabei, hatte, das wusste man damals schon, als Jazzer begonnen. Das war wohl der Ritterschlag auch in Deutschland, wo man den happy Sounds nicht immer gewogen war und mehr das scheinbar Tiefgründige auch in der Musik bevorzugte. Last setzte sein lässiges „Nonstop Dancing“ dagegen. Den sogenannten Gute Laune-Sound. Er hat unter anderem zu Tarantinos „Kill Bill“ sein „Lonely sheperd“ bzw. „Einsamer Hirte“ beigetragen. Er wollte im Sommer noch die Royal Albert Hall in Londion zum 90. Mal ausverkaufen. Er wollte noch...... Gestern ist James Last nun nach schwerer Krankheit im Beisein seiner Familie in Florida verstorben. Er wurde 86 Jahre alt.

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