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Pop und Pop-Art

Ich versuche, mir und anderen zu erklären, was Pop-Art sein könnte. Es könnte nämlich davon ein Einfluss auf die Popmusik ausgegangen sein. Bekannt ist, dass es sich dabei um eine Art Kunstrichtung handelt, die etwa gegen Ende der sechziger Jahre ihren Höhepunkt erreichte und mit Namen wie Andy Warhol, Robert Rauschenberg oder Roy Lichtenstein verbunden ist. Dass deren Werke inzwischen hochdotiert und nur für Besitzende erschwinglich sind, mag ein Phänomen des Kunstmarkts sein. Es scheint darum zu gehen, dass die abgebildeten Objekte der Konsumgesellschaft in einem ganz anderen Zusammenhang eine ganz andere Bedeutung gewinnen. Dieser Effekt wird dadurch erreicht, dass man das Produkt ganz unmittelbarer präsentiert, herausgelöst aus seinem konventionellen Zusammenhang. Es lädt sich quasi mit anderen Bedeutungen auf. Dieser „Verfremdungseffekt“ mag sich auch in der anfänglichen Rockmusik wiederfinden. Formationen wie Pere Ubu oder Künstler wie Frank Zappa mögen solches als Anregung für ihr eigenes Schaffen aufgeschnappt haben. Zitate werden aus ihrem Zusammenhang gerissen und mit neuen Bedeutungen versehen wieder eingeworfen in einen musikalischen Prozess. Spätestens die New Wave-Bewegung der achtziger Jahre mochte dies im Schaffen von Formationen wie B-52s oder Devo aufscheinen lassen. Deren scheinbar groteske Auftritte und Erscheinungen bauten auf den weithin akzeptierten Zeichen des „Normalen“ auf. Auf einem Gefühl des Fremdseins und der Simulation. Talking Heads, die so tun, als ob…...Marx hatte sich mit diesem Gefühl auch auseinander gesetzt und dabei den Begriff des „Fetisch“ gefunden. Auch wollten Warhol & Co. so etwas wie „das Schöne“ im Gewöhnlichen finden. Sie wollten es neu strahlen lassen, sie haben es gleichzeitig geliebt und verabscheut. Die Phänomene. Die Gegenstände. Die von einer unerbittlichen Industrie geschaffenen Dinge, die meist auf Techniken zurückgehen, die sich in einem Gegensatz zur Natur sehen. Es geht um Naturbeherrschung, einem Thema der später sehr intensiv und durchschlagskräftig folgenden „Globalisierung“.